Farbe – Eine Supermacht, die wir gezielt für unser Äußeres einsetzen können.
Als Farbberaterin ist es mein Ziel, Farbe für viele Menschen zugänglicher zu machen. Viele trauen sich nicht wirklich an Farbe in ihrer Kleidung ran, und deshalb möchte ich mit diesem Beitrag, das Farbwissen etwas auffrischen und Mut machen, sich mit der Thematik Farbe und Farbwirkung beschäftigen, um gezielt DIE Farben zu finden, die „wie für einen gemacht erscheinen“.
Was ist also Farbe eigentlich? Farbe ist eine Eigenschaft des Lichts. Mit unseren Augen nehmen wir in Sekundenbruchteilen Farbe war. In Lichtgeschwindigkeit. Völlig ungefiltert. Diese unschlagbare Macht können wir ganz gezielt in unserer Kleidung für sofortige Präsenz und Strahlkraft nutzen.
In Weiß sind alle Farben des Regenbogens enthalten. Hier treffen alle Farben des Spektrums aufeinander. Schwarz hingegen ist das Gegenteil des Lichts. Schwarz schluckt alles Licht. Deshalb werden Schwarz und Weiß auch nicht als Farben in dem Sinne bezeichnet.
Ein Regenbogen zeigt alle Farben des Sonnenlichts. Unbunte Farben wie Schwarz, grau, Beige etc. sind darin nicht enthalten. Hierbei handelt es sich um neutrale Farben also unbunte Farben.
Neutrale Farben in der Mode können auch durch Beimischung von grau oder schwarz entstehen und zählen somit zu Töne und Schattierungen wie z.B. Marineblau.
Wie sich Farbe durch Mischung verändert
Wenn wir eine Grundfarbe z.B. Rot mit Weiß mischen, dann erhalten wir Rosa. Eine hellere Version der Ursprungsfarbe Rot. Rosa wird somit als Tönung bezeichnet, da sie mit Weiß angemischt wurde und heller wird.
Das Gegenteil von einer Tönung ist die Schattierung. Hier wird der Ursprungsfarbe (in unserem Beispiel) Rot mit Schwarz abgedunkelt. Aus dem ursprünglichen Rot wird durch Beimischung von Schwarz ein dunkles Burgunderrot.
Wenn man einer Farbe Grau beimischt, dann wird die Strahlkraft etwas eingetrübt. In diesem Fall spricht man von einem Ton.
Neutrale Farben sind nicht im Farbkreis enthalten. Man nennt sie auch „unbunte Farben“. Zu den neutralen Farben zählen Schwarz, Weiß, Grau, Beige, Braun, Marine, Khaki, Nude. Neutrale Farben können niemals die Strahlkraft von „richtigen“ Farben besitzen. Insbesondere Schwarz ist eine schwierige Farbe, die nur den wenigsten Farbtypen steht. Schwarz wirkt sehr dominant und kräftig, sodass man sehr blass dagegen erscheint, wenn Schwarz in der eigenen natürlichen Farbgebung nicht vorhanden ist.
Wie kann man eine Farbe genau beurteilen?
Eine Farbe kann anhand von Temperatur, Sättigung und Helligkeit beurteilt werden. Eine Farbe ist entweder hell, mittel oder dunkel. Die Farbtemperatur ist warm, neutral oder kühl und die Sättigung ist entweder gedeckt oder klar. Wenn man dahingehend seine Farbsinne schärft, kann man alle Farben diesbezüglich sehr schnell unterscheiden.
So wie wir Farben beurteilen und unterscheiden können, können wir auch unser eigenes Kolorit beurteilen. Hier hilft es enorm weiter, wenn man selbst weiß, welche Charakteristik dominierend ist. Hat man dunkle Haare, dunkle Augen und eine helle oder dunklere Haut, dann kann man sich selbst der Kategorie „Dunkel“ anschließen. Hier unterstützen dann die dunkleren Farben, die s.g. Schattierungen viel mehr als helle Farbnuancen, die gegen das eigene Naturell gehen. Sehr helle Typen mit blonden Haaren, hellen Wimpern und Augenbrauen sehen dagegen fantastisch in zarten und pastelligen Tönen aus.
Wenn man seinen eigenen Farbtyp kennt, dann wird man feststellen, dass man alle Farben der einzelnen Farbfamilien tragen kann. Lediglich auf die Mischung der Farbe kommt es an.
Der Farbkreis nach Johannes Itten hilft das Farbverständnis zu schärfen. In der Mitte des Farbkreises stehen die Primärfarben Rot, Gelb und Blau. Diese 3 Primärfarben sind pure Farben, die durch keine Mischung erhältlich sind. Durch Mischung der Primärfarben untereinander erhält man die Sekundärfarben orange, violet und grün. Die 3 Primärfarben und die 3 Sekundärfarben zusammen ergeben die 6 Grundfarben. Durch Mischung dieser Farben untereinander kann man alle Farben des Regenbogens abbilden.
Die 3 Primärfarben sind in ihrer Grundform neutral. Also weder warm noch kalt. Da Gelb als die wärmste Farbe gezählt wird und blau als die kälteste, entstehen durch Mischung mit blau und gelb ein warmer oder kühler Unterton. Blau wird mit Kälte, mit Wasser und mit Schnee in Verbindung gebracht. Wenn wir frieren färben sich unsere Lippen bläulich. Deshalb nehmen wir Blau als kalte Farbe wahr.
Das Gegenteil von Blau ist Gelb. Gelb strahlt wie die Sonne, die Wärme, das Feuer. Durch Beimischung von Gelb erscheint eine Farbe warm.
Dieses Bildbeispiel zeigt, wie sich Rot durch Beimischung der verschiedenen Farben verändert.
Mit Beimischung von Gelb erscheint das klare Rot warm. Mit Blau kühl. Mit Schwarz dunkel. Mit Grau gedeckt. Mit Weiß hell.
Um diese Lippenstift Farbe nachzumischen wurden Rot, Blau, Grau und Weiß eingesetzt. Da keinerlei Gelb untergemischt wurde, ist diese Farbe durch den Blauanteil kühl.
Im zweiten Beispiel sieht man im Vergleich einen wärmeren Ton. Hier wurde als Rot, Grau, Gelb, Weiß und Schwarz verwendet um den Farbton möglichst nahe zu kommen.
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